1. |
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Am Waldesrand zurücklassen,
Tief hinein in die Illusion;
Nur rasch den Entschluss fassen,
Freiheit erträumt Mut zur Vision
Zivilisation zu Natur;
An einem Novembertag
Erblickt‘ ich die ferne Figur,
Schreitend wohin es mich zog
Hinein schritt sie, hinein schritt ich
In des Farbenmeers letzte Pracht;
Blätter, sie betteten mich
Und der Wind wogte die Äste sacht.
Die Gestalt, ich seh‘ sie nicht mehr,
Kann aber noch lauschen ihrem Gang;
Ich folge, muss folgen; so sehr
Lieblich der Vibrationen Gesang
Immer weiter ins Dickicht,
An namenlose Orte voran;
Die Geräusche! Ich höre nicht!
Um mich nur endlose Stille
Wo bin ich? Woher kommt die Angst?
Warum durchströmt mich Resignation?
Es ist doch nichts als das Fehlen von
Verhallenden Schritten im Herbst!
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2. |
In Traumschwebe Erstarrt
15:43
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Schwebend körperlos, durch Luft getrieben
Hinauf! Durchbreche ich das Wolkenband,
Dicht gefolgt von Sturmes prasselnd’ Hieben,
Steig’ ich auf zu Himmels letztem Rand.
Während kurzer Ruhe der Gewalten
Mein Blick weit in die Tiefe schweift – und dort
Er wird für lange Zeit gehalten
Vom Bann der Erde, dem verwandelt’ Ort
Kein Grün, kein Blau ich seh’; nur reines Weiß
Bedeckt Natur. Eingetaucht in Stille
Starren Bergesgipfel unter ew’gem Eis,
der Fels verborgen in Gletscherhülle.
Auch die tiefsten Meere sind gefroren,
Bis zum Grund kein Tropfen Wasser fließet.
Doch mir dringt die Angst aus allen Poren
Und mein Schweiß das gleißend’ Erdrund gießet.
Suchend wandern meine Augen umher,
Doch streifen nichts als Winters kalten Schein.
Wohin ich schau, die Welt ist gänzlich leer
Und ohne Leben – bis auf mich allein.
Erkenntnis meine Gedanken durchdringt:
„Ich bin der einz’ge Mensch, gehöre nicht
hierher.“ Und schon voll Schmerz die Zukunft winkt,
Erstarren des Herzens in naher Sicht.
Immer tiefer, immer schneller sich frisst
Der Frost in meine Glieder. S’kommt heran
Der ew’ge Schlaf, mit immergleicher List
Schlägt er mich in seinen schwarzen Bann.
Doch Erwachen kommt statt Leichenstarre,
Ach! Voll Glück sind die in Träumen sterben
Um im Leb’n zu sag’n: „Natur verharre
In deinem Winterkleid für alle Zeit,
Komm lass den Frühling in der Ferne weit
Denn Du bringst Schönheit ohne Gleichen
Und bist frei von jeglichem Verderben.
Die Welt ist heil bis Du beschließt zu weichen.
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